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Wanderidylle
personale [ Jurnal ]
Interview

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de [piticot ]

2004-09-01  |     | 



Wanderidylle,

Ein Morgen, ein neuer Morgen zwischen gestern und heute. Sein irgendwie trauriger Blick sah zurück, wie die Bäume, im Sonnenspiel des gewesenen Herbstes, ihre Äste wiegten, wie sich das Gold der Blätter nach unten stürtzte und auf die tötende Schuhsohle leblos wartete. Späte Schreie, raue Luft, versteckte Sonnestrahlen, das alles könnte ihn jeden Morgen erwarten. Nur der heutige Tag ist anders, er ist so neu, so frisch, so munter. Aus heiterem Himmel strahlte der Tageskörper stolz sein Licht herab und taute die verwachste Natur auf.
Das Blau des Himmels hüllte den früh aufgeweckten Tag wie unter einer Glaskugel ein als der kalte Luftzug mit dem schon warmen Sonnelicht interferierte und die Gegend in Wachs verwandelte. Es war der Frost des Morgens der über den trockenen Sträuchern die wie Besen vorstehen, sein prachtvolles rotes Beerenbild Kettenformig als ein Lob für den Wanderer darstellte.
Als er auf’nen grossen Felsen sass, Stück für Stück sein Brot brach und seinen heissen Tee nachdenklich in kleinen Schlucken trank, fiel er auf’s Nachdenken zurück. Er sah den Frühling in der Gestalt eines Schmetterlings der auf und ab im diffusen Morgenlicht flog, der Sommer zeigte sich ihm als ein Raum voller gespitzter Gegenstände die ein seltsames Dekor bildeten, wo es wenig Farbe und ganz wenig Bewegung gab.
Im dichten Dunst des heissen Tees konnte er dunkle Gestalten erkennen, die die Friedlichkeit des Alleinseins plagten, ein Bild in dem er sofort den grauen, schattigen, sehr selten freundlichen Herbst erkennen konnte. Die lere Tasse riss ihn aus seinem seltsamen Traum und das Gefühl der dauernden Kälte überkam ihn rasch. Der Winter überraschte ihn plötzlich; er wurde von einem dichten Schneetuch, durch den das blasse Licht der Sonne kaum durchdringen konnte, umarmt.
Seine verschneite Gestalt verschwand plötzlich und es schien so, als wäre er nie da gewesen, trotzt seiner standhaften Zugehörigkeit zur Mutter Natur.
Das war heute, ein besonderer Tag zwischen gestern und morgen.

Mit solch einer Wanderidylle kommt auch Herr Jürgen Jochmann, standhafter Naturfreund, sehr oft in Kontakt. Als Liebhaber der Banater Berglandschaften möchte er uns ein paar Erfahrungen aus seiner Aktivität als Wanderer mitteilen.

Sie sind ja Mitglied des Vereins „ Freunde der Berge „. Seit wann und
welche Aktivitäten unternehmen Sie mit diesem Verein ?

Mitglied des Vereins „ Freunde der Berge „ bin ich seit 1980. Inzwischen sind ja jüngere Mitglieder in den Verein eingetreten, die die Aktivitäten übernommen haben. Bin sozusagen ein passives Mitglied geworden.

Als Bewohner des Banater Berglandes und selbstverständlich als Kenner der Banater Berge, was können Sie über die Natur erzählen, wie sehen Sie diese Verbundenheit zwischen Mensch und Natur?

In allen Jahreszeiten hat die Natur ihren Reiz und selbst wenn wir unsere Wandertouren wiederholen, ist die Natur immer anders. Dieselbe Route sieht anders im Herbst, anders im Frühjahr oder im Winter aus.

Es werden ja alle Sonntage Wandertouren veranstaltet. Vielleicht sagen Sie uns, wie diese Wandertouren entstanden sind, welcher war eigentlich der Grund dass solche Ausflüge stattfinden sollen ?

Die Zuneigung zur Natur und die Lust mal vom Alltag abzuspannen hat uns zum Wandern veranlasst. Dazu kommt auch die Bewegung, die allen gut tut, so wie die frische Luft, nebenbei werden auch noch Pilze oder Pflanzen für Tee gesamelt.

Es gibt eine Gruppe, die Sonntag für Sonntag, ob Sommer oder Winter, die Umgebungen Reschitza’s durchwandert. Wie stehen Sie zu dieser Gruppe und wer sind die anderen Mitglieder der Gruppe ?

Wir sind Leute verschiedenen Alters, die ein gemeinsammes Hobby haben. So ist die Zahl der Mitglieder mal grösser, mal kleiner, je nachdem wie jeder seinen Sonntag verbringen möchte. Den Kern der Gruppe bilden: Herr Jochann Adamek, der Gruppenälteste, Herr Franz Hipp, Frau Grete Demenyi, die meistens die Wandertouren bestimmen, dann sind noch, ausser dem Unterzeichneten, Horst Neff, Ion Pomoja, Zoli Kabok, Hardy Chwoika und andere dabei.

Welche Wandertouren empfehlen Sie unseren Lesern, die sich auch manchmal so ab und zu nach frischer Luft sehnen ?

Alle Wanderrouten sind zu empfehlen. Sicher ist es ratsam, sich auch nach dem Wetter zu orientieren. Bei grosser Hitze sollte man Touren, die durch kühle Täler oder Wälder führen, aussuchen um nicht Stundenlang der Sonne ausgesetzt sein zu müssen und im Winter sollte man kürzere Strecken auswählen, um nicht im kalten und nassen Schnee zu viel herumlatschen zu müssen.

Beim Sitz des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen aus Reschitza werden einmal pro Monat vom Kreis der Wanderfreunde Diavorträge veranstaltet. Welche Themen werden bei diesen Vorträgen gezeigt und wie kommen sie ihrer Meinung nach bei den Zuschauern an?

Natürlich veranstalten wir Diavorträge mit verschieden Themen, wie zum Beispiel über Wanderungen in Reschitza’s Ungebungen, über das Retezat und Fogorasch Gebirge sowie auch Videos über Reisen aus Deutschland, Norvegen, Südtirol, Österreich oder sogar aus den Kanarischen Inseln, Malediven oder Tunesien. Meiner Meinung nach sind diese Vorträge sehr beliebt unter den standhaften Zuschauern, die uns monatlich besuchen. Deshalb habe ich und meine Kollegen aus dem Kreis der Wanderfreunde beschlossen, diese Vorträge weiterzuführen, um so den Leuten, die mehr oder weniger die Möglichkeit haben aus verschiedenen Gründen die Natur zu durchwandern, eine Freude zu bereiten.



Welche Wandertouren haben Sie für die Zukunft vorgesehen und wie können die Leute, die Interesse für die Berglandnatur zeigen, über die vorbestimmten Ausflüge erfahren ?

Unsere Wandertouren planen wir meistens in der zweiten Hälfte der Woche, wenn wir sehen wie sich das Wetter für den Sonntag entwickelt, jedenfalls normalerweise bis am Samstag jeder Woche wissen wir immer bescheid, wo es langgeht. Die es wissen wollen, können bei mir unter der volgenden Telefonnummer ruhig anrufen: 0255/212553; es ist jederzeit jemand zu Hause und kann auskünfte darüber Auskünfte geben.
Wandertouren, wie ich schon sagte, machen wir jeden Sonntag und die meisten sind in dieser Zeit des Jahres in unseren schönen Banater Berglandgegenden vorgesehen.

Danke ihnen für das interessante Gespräch über die immer schöne und ewig muntere Natur unseres Banater Berglandes.

Danke auch und bei dieser Gelegenheit möchte ich alle, die das gemeinsame Hobby, das Wandern, aussüben möchten, herzlich zu unseren monatlichen Diavorträgen und wöchentlichen Wandertouren einladen.
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